Portugal – immer noch Lagos

Unser „Freund“ der Gegenwind, den wir schon auf unserer Tour im Frühjahr als treuen Begleiter hatten klebt uns wieder an den Hacken. Die letzten zwei Tage war an ein Vorwärtskommen nicht zu denken. Am Mittwoch haben wir es erst gar nicht versucht da der Wind mit 50- 60 km/h mit Böen weit darüber direkt aus unserer Flugrichtung kam. Ich habe versucht  Robert von einer weiteren Tour nach Marokko zu überzeugen. Dort wären wir in Rekordgeschwindigkeit gewesen. Nach meinen Berechnungen hätte uns der Wind direkt in die Westsahara geblasen. Er wollte aber nicht, da es ihm dort momentan zu heiß ist. Mir auch und eigentlich will ich jetzt Portugal sehen, deshalb gab es am Mittwoch unser Alternativprogramm mit Beach und viel leckerem Essen.

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Donnerstag am frühn Morgen, gefühlt mitten in der Nacht, um 6:30 Uhr stand das Taxi vor Kevins Türe um uns zum Flugplatz zu bringen. Kevin Robinson der in Lagos eine englische Tragschrauberflugschule betreibt, hat uns Asyl gegeben. Kevins Gästezimmer ist schon fast unsere zweite Heimat. Wir wollten die ruhigeren Morgenstunden auszunutzen um nach Norden zu fliegen. So weit nördlich wie möglich.

20 km nördlich von Lagos hatten wir diesen Punkt erreicht. Über den Bergen wurde der Wind immer stärker. Die Bäume haben sich so gebogen, dass sie nahezu horizontal zum Boden waren. Die Flugzeitberechnung im Navi hüpfte immer weiter nach oben. Von einer ursprünglichen Flugzeit von 2h 10 min ging es hoch auf 6:45h. Ganz toll bei einer Reichweite von ca 3h und keinem weiteren Flugplatz dazwischen. Zwischenzeitlich hat sich der Wind auch noch mit seinem Kumpel, dem Nebel verbündet. Die Bergspitzen auf unserer Route waren nicht mehr zu sehen, da der Seenebel sie zart verhüllte. Aus der Ferne sah es toll aus.

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Das Einzige was wir tun konnten, um sicher wieder zu landen, war eine 180 Grad Kurve und zurück nach Lagos zu fliegen.

Etwas traurig landeten wir dort kurz darauf. Die Strecke für die wir vorher ca 45 min benötigt haben legten wir nun in 15 min zurück. Wenn man die zum Wind passende Flugrichtung hat ist alles kein Problem.

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Nach einer kurzen Frustphase kam die Wende. Die Wende zum Guten. Kevin hatte zwei Rundflüge und wir haben beschlossen ihn dabei zu begleiten. Robert hat diese Gelegenheit genutzt seine Premiere als „Air to Air Fotograf“ zu feiern. Wenn man keine Strecke machen will dann ist der starke Wind super. Es hat unheimlich Spaß gemacht. Während ich gehoovert habe als wenn ich ein Hubschrauber fliegen würde hat Robert geniale Bilder geschossen.

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Und dann kamen die Spanier. Knappe 30 UL’s auf Tour über die iberische Halbinsel. Sie sind eingefallen wie ein Schwarm Moskitos. Nachdem wir immer noch da waren und inzwischen Mitglieder des Flugclubs Lagos sind hatten wir gleich unseren ersten Arbeitseinsatz. Working and Networking. Ich war für das working zuständig. Während Kevin und ich die „Tankstelle“ eröffnet haben hat Robert Kontakte geschlossen die für unsere Reise, sofern wir von Lagos weg kommen, sehr interessant sind.

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Kevin und ich sind zwischen der Tankstelle und dem Flugplatz hin und her gependelt. Volle Kanister gebracht, die Horde Wartender gebändigt, versucht gleichzeitig Geld einzusammeln, die mit Benzin versorgten dazu zu bringen nicht erst Siesta zu machen sondern ihre Maschine zu betanken da wir die Kanister für unseren nächsten „Run“ zur Tankstelle benötigten. Das ganze mit Händen und Füßen da sowohl meine als auch Kevins Spanischkentnisse sehr übersichtlich sind und die Spanier es auch nicht so mit Fremdsprachen hatten.

Dann wurde es gemütlich und lecker. Alle anwesenden Nationen gingen zusammen Essen. Spanier, Portugiesen, Engländer, Deutsche und Helena aus Südafrika haben sich zusammen amüsiert.

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Den Abend haben wir „hart Arbeitenden“ Kevin, Robert und ich im Beachclub gemütlich ausklingen lassen.

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