Portugal – Lagos

Was gibt es schöneres als eine Nacht mit Freunden zu verbringen? Leider ist die Beziehung nur einseitig gewesen. Die Moskitos lieben mich, ich hasse sie. Auf jeden Fall haben wir ihnen eine unruhige Nacht zu verdanken. Die war dann schnell vergessen als die Sonne über Trebujena aufging und wir zu einem kleinen Sunrise – Flug starteten. Mit der neuen Batterie fühlt sich die HMN pudelwohl und wir haben alle zusammen den Morgenflug genossen.

Nachdem alle gefrühstückt hatten, Robert und ich leckeres Rührei und der Gyro, der kleine Säufer, einen riesigen Schluck Superbenzin ging es daran aus unserem Tragschrauber wieder einen Cargoflieger zu machen. Jedesmal wenn ich unseren Haufen liegen sehe denke ich „das kann nie reinpassen“ aber bis jetzt haben wir es immer geschafft.

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Am Nachmittag war es endlich soweit. Robert bewaffnet sich mit allem was „Mann“ für den Flug benötigt. Zwei Kameras und das Garmin finden an und um ihn herum Platz.

Endlich hat unsere Reise nach Portugal begonnen. Am Nationalpark Donana vorbei, dessen Flugverbotszone wir selbstverständlich eingehalten haben, flogen wir nach Niebla um zu tanken.

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Wir landen auf dem kleinen Flugfeld, das im Sommer so ganz anders aussieht als im Frühjahr wo wir schonmal dort waren. Im März war alles Grün und heute ist es ein von der Sonne verbrannter Acker.

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Wir rollen von der Bahn, auf den Feldweg und von dort auf die Straße. Auf der dann immer gerade aus durch das Industriegebiet bis zur Tankstelle. Die einzige Schwierigkeit dabei ist dran zu denken den Mittelstreifen nicht zwischen das Hauptfahrwerk zu nehmen sondern rechts davon zu rollen. Das Bonusprogramm der Tankstelle würde sich inzwischen für uns lohnen. Schon zum dritten mal seit März sind wir zum tanken vorgerollt.

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Lange überlegten wir ob es notwendig ist zu tanken oder ob wir nicht auch mit einer Tankfüllung bis Lagos kommen. Da Niebla kein großer Umweg war haben wir uns für die Sicherheit und neuen Sprit entschieden und das war unser Glück. Auf dem weiteren Flug hatten wir einen so starken Gegenwind dass wir über eine Stunde länger als geplant benötigt haben.

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Mit dem Einflug nach Portugal hat Robert unseren Flugplan, der in Portugal obligatorisch ist, geöffnet. Wir wollten gerne die Kontrollzone des Flughafens Faro entlang der Küstenlinie durchfliegen. Dies wurde aufgrund von landendem Verkehr in Faro abgelehnt. Grummelnd drehten wir ins Landesinnere ab. Da meinte der Controler “ if you hold possition for 5 minutes than you can cross the centerline and fly along the coastline“. Na also, geht doch. Auf Höhe des Towers mussten wir nochmals verzögern um den startenden Verkehr abzuwarten. Eigentlich war die Aufforderung “ make left turns“. Da wir aber ein Gyro sind haben wir einfach verzögert und in aller Ruhe der startenden Air Berlin Maschine zugeschaut. Hier war der starke Wind hilfreich. Dank ihm konnten wir nahezu hoovern. Manchmal ist ein Tragschrauber eben doch fast wie ein Hubschrauber.

Immer weiter entlang der Algarve, an vielen winkenden Menschen vorbei ging es bis Lagos. Lagos in Portugal nicht Lagos in Nigeria. Da wurden wir auch gerne mal hin fliegen aber soweit sind wir noch nicht. Lagos wird die neue Heimat unseres Tragschraubers. Wir lassen ihn, nach unserem Portugalrundflug, dort stehen. Er wohnt zukünftig neben dem MTO von Kevin der hier eine englische Gyroflugschule betreibt. Von ihm, Helena, die ab Lagos Rundflüge im Heißluftballon anbietet sowie ihrem Hund Sky wurden wir auf das herzlichste empfangen. Kevin haben wir auf unserem letzten Portugalflug kennen gelernt und von ihm kam auch die Idee die HMN in Lagos zu überwintern.

Dann gingen wir hungrig zum gemütlichen Teil über. Zuerst ein leckeres Abendessen mit Kevin und dann haben wir es uns in seinem Gästezimmer bequem  gemacht.