Portugal 2016

Der etwas andere Reisebericht von Frotschi, dem Frosch

Hi, ich bin Frotschi der Frosch. Eigentlich heiße ich Froggy aber ich habe einen kleinen Sprachfehler und kann meinen Namen nicht richtig aussprechen … aber egal, das ist nicht wichtig – wichtig ist, zumindest für mich, dass ich auf großer Reise bin. Eigentlich wohne ich bei ganz netten Menschen in Mühldorf, nur leider gehen die gerade nicht so oft in Urlaub und mit der Zeit wird es mir da ein bisschen fad. Deshalb habe ich so lange gebittet und gebettelt bis ich mit Heike und Robert auf große Tour gehen durfte. Uli hat mich zum Flugplatz gebracht und dann bin ich zu Heike und Robert in die CT gehüpft. Tür zu und ab die Post – dachte ich zumindest – ich kenne die zwei ja nun auch schon eine Weile und hätte es wissen müssen … irgendwas ist immer bei denen … heute war es die Batterie die leer war. Nun gut, mit einer Stunde Verspätung ging es dann doch los zu unserem ersten Ziel Bremgarten. Ich habe den Flug sehr genossen, ist es doch mein erster Flug seit langem. Durch die RMZ München die wegen dem Oktoberfest eingerichtet ist ging es mit Polizeifunk. Cool von der Polizei geleitet zu werden. Dann war es bis zum Schwarzwald etwas bockig bei dem starken Wind. Heike hat mir eine Spucktüte unter meine Schnauze gehalten, aber ich habe sie zum Glück nicht gebraucht. Am Feldberg war es wieder schön ruhig und ich konnte den Ausblick genieße. 

In Bremgarten wurden wir schon von Manfred und 5 anderen Fliegern erwartet. Die waren „not amused“ über unser zu spät kommen – zum Glück ist aber auf Manni Verlass. Er hat sie bei Laune gehalten. Leider konnte ich ihn und die anderen gar nicht richtig begrüßen da alle schnell weiter wollten.

Heike hat den Flugplan aufgeben und alle 5 Maschinen starteten nacheinander nach Besancon, wo schon 5 weitere Reiseteilnehmer in 2 Flugzeugen und einem Trike auf uns warteten. 

Nach einer Stunde waren wir dann auch dort und durften alle 9 Maschinen in den großen Hallen des Fliegerclubs unterstellen. Sehr nette Menschen diese Franzosen. 

Mit dem Taxi ging es dann in das Hotel. Hab mir noch ein paar Fliegen zum Abendessen gefangen und dann bin ich in die Heia gehüpft.

Eigentlich wollten wir jetzt schon wieder in der Luft sein und weiterfliegen nach Arcachon aber … es regnet. Ich verstehe gar nicht warum – esse doch immer meinen Teller leer. Aber leider kann man es nicht ändern – nun versuchen wir eben das Beste aus diesem Regentag zu machen.

Haltet die Ohren steif ich berichte Euch wie es weiter geht.

Leute, Leute ich sag’s Euch, ist das ein Stress – aber ein schöner Stress. Nur mit Robert fliege ich nicht mehr alleine. Wenn Heike nicht dabei ist dann fliegt der so, dass ich kotzen äää Verzeihung speien muss. Und dann fotografiert der mich auch noch, anstatt mir zu helfen. Aber sonst ist alles ganz toll. Ich bin schon mit Manni geflogen, war super angenehm. Ab Arcachon ist Heike dann mit mir zu Rüdiger umgestiegen. Ich sag’s Euch – der hat es faustdick hinter den Ohren. Ist 72, alter Segelflieger und abgebrühter Schlepppilot. Seine und Heikes und inzwischen auch meine Lieblingsbeschäftigung ist mit dem Trike zusammen im Tiefflug über den Strand zu fliegen. Apropos Trike … der Horst, der ist mein persönlicher Held – da werden Robert und Heike jetzt zwar sauer sein, aber es ist trotzdem so. Wahnsinn was der im Trike leistet. Der ist auch der Einzige, der sich sein Essen hart erarbeitet. Essen – das ist auch so eine Sache. Was glaubt ihr was die hier ständig machen? Ja Richtig – essen. Und ich sag‘ s Euch das ist immer voll lecker und ich habe schon ganz viele portugiesische Freunde gefunden. Den David, den Carlos und den Telmo die alles für uns in Viseu organisiert haben. Den Paulo der Chef der portugisischen UL Flieger, der unseren ganzen Haufen zum Essen eingeladen hat. Bei ihm in Benavente habe ich auch José kennengelernt. Den coolsten Air Traffic Controler den es gibt. Heike gibt ihm ihren Flugplan immer per Messanger und er gibt ihr dann schon den Squak und was man sonst noch so braucht auch per Messanger. Und dann bei Grenzübertritt von Spanien nach Portugal werden wir, also eigentlich nur die Heike, weil mich kannte er da ja noch nicht mit „Welcome to Portugal my darling Heike“ begrüßt. Er ist voll der nette Kerl. Kam an seinem freien Tag extra nach Benavente um mit uns essen zu gehen. Die Portugiesen sind einfach unglaublich nett. Auch Kevin den ich dann in Lagos getroffen habe. Er ist zwar Engländer aber trotzdem genauso nett wie die Portugiesen. Eigentlich ist eh Kevin an allem schuld. Schuld daran, dass wir hier sind. Er war die erste Person in Portugal die Robert und Heike vor 3 Jahren als sie zum ersten Mal hierher kamen kennengelernt haben. Ich weiß nicht, ob er den Tag verflucht … er hat schon einiges mit den zweien mitgemacht. Aber ich glaube er hat sich wirklich aus tiefsten Herzen gefreut uns alle zu sehen. Heute war er schon mit uns Boot fahren – mit einem alten Segelboot. War mal eine schöne Abwechslung zu der ganzen Fliegerei. Bin mal gespannt, was als nächstes kommt.

Heike und Robert tun immer so als ob es die Meisterleistung wäre so eine Flugreise zu organisieren- ich verrate Euch mal was aber bscht nicht weiter sagen … Heike schreibt immer nur wenn sie irgendwas will eine Messenger Mail an David oder José und die machen dann alles für sie. 

Mal schauen, wie sich die zwei Organisationstalente in Spanien schlagen wo sie nicht soviel Leute kennen.

Ein Bild, das Himmel, draußen, Flugzeug, Segelflugzeug enthält.

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Boah Leute hier erlebt man was. Langsam sehne ich mich wieder zurück in mein ruhiges Zuhause nach Mühldorf.

Hier ist soviel los, dass ich gar nicht dazu komme Euch zu berichten.

Ich mach mal da weiter, wo ich aufgehört habe – in Lagos. Mit dem alten Segelschiff um die Grotten war super. Danach ist die Truppe mal wieder ihrer Lieblingsbeschäftigung nachgegangen – essen. Das war mal wieder vom feinsten. In einem typisch portugiesischen Fischrestaurant, wo wir die einzigen Touristen waren. Alle haben sich über den Fisch gefreut nur Kevin hat sich geweigert. Er wollte Fleisch. Hat er auch bekommen – nur hat es nach Fisch geschmeckt. Ist ja auch klar – auf dem Rost wird ja sonst nur Fisch gegrillt. Nach dem Essen gingen wir an den Strand. Da habe ich festgestellt, dass die Deutschen, Engländer und Franzosen gleich „bescheuert“ sind. Hüpfen ins Wasser, wälzen sich im Sand, lassen sich in der Sonne braten und wundern sich dann, dass es überall kratzt. Ich habe mich gepflegt unter den Sonnenschirm gesetzt und den wunderschönen Blick über die Bucht von Lagos genossen. Am Abend ging es mal wieder zum Essen. Der Aeroclub Lagos hat extra für uns ein BBQ ausgerichtet. Vielen Dank dafür. Dann musste ich aktiv werden. Ich wollte unbedingt mal mit meinem Helden Horst – dem Triker fliegen. Alleine hatte ich aber ein bisschen Schiss. Also musste Heike mit. Ich habe einfach heimlich bei Kevin für sie Helm und Overall organisiert. Und dann wurde es so richtig toll. Horst Heike und ich sind um 7:30 Uhr zusammen mit dem Trike Richtung Cordoba gestartet. Ein Sonnenaufgangsflug vom feinsten. Ich liebe Trike fliegen! Da muss mich Uli -mein eigentlicher Papa, der ja der größte Triker auf Erden ist- unbedingt auch öfters mal mitnehmen. Ich habe den Flug so unglaublich genossen. Zuerst am Strand entlang dann bei Huelva ins Inland abgebogen und am Rio Tinto, dem roten Fluss, der wirklich rot ist entlang bis zu dem tollen Kratersee. Von dort aus ging es direkt nach Cordoba, dem riesigen Platz wo nichts los ist.

Die können froh sein, dass wir kamen. Hatten sie mal wieder 10 Landungen. Deshalb 10 da Cordoba unser Treffpunkt war und die anderen 9 dort auch gelandet sind. Hier bin ich dann wieder umgestiegen. Eigentlich wollte ich bei Horst bleiben, aber Robert hat sich nicht so ganz gut gefühlt und wollte, dass Heike mit ihm fliegt. Ich bin dann auch mit in die CT gehüpft. Dann ging es auch schon los. Nach Requena, einem tollen Platz mit ganz netten Leuten bei Valencia. Auf dem Weg dorthin habe ich dann was erlebt was ich nicht mehr brauche. Vulgär ausgedrückt ging mir und den anderen der Arsch auf Grundeis. Einer der Gruppe hat kurz vor dem Flugplatz auf unserer Quasselfrequenz gesendet, dass bei ihm der Motor ausgefallen ist und er notlanden muss. Die nächsten 5 Minuten haben mich 10 Jahre altern lassen. Wir konnten die Maschine per Funk nicht mehr erreichen. Heike hat sofort an ihn und seinen Copiloten SMS gesendet. Wir haben die Notfrequenz abgehört und Robert hat über den nächsten kontrollierten Platz versucht den Transponder lokalisieren zu lassen. Die haben dort aber nichts begriffen. Dann sind die Gerölllawinen von unseren Herzen gefallen. Die Havarierten haben Heike angerufen und gesagt, dass es ihnen gut geht. Der Maschine zwar nicht so sehr aber den Insassen und das ist das Wichtigste. Die netten Leute von Requena haben uns dann geholfen die Maschine zu bergen. Oh man, so was brauche ich nicht nochmal. 

Am Abend haben wir dann alle zusammen den guten Ausgang der Notlandung gefeiert. Am nächsten Morgen ging es schon wieder weiter nach Montpellier. Heike ist mit der Gruppe vorgeflogen. Sie hat mir erzählt, dass sie bis sie an Barcelona vorbei waren im Inland geflogen sind und dann ging es bis Montpellier am Meer entlang. Robert und ich sind noch in Requena geblieben und haben uns um die kaputte Maschine gekümmert. Dann sind wir den anderen hinterher geflogen. Kurz vor Montpellier haben wir sie eingeholt, da es Robert hat laufen lassen und wir mussten keinen Tankstopp machen. Ich dachte ja ich muss wieder spuken bei Robert, aber er ist voll ruhig geflogen und ich konnte nach der ganzen Aufregung den Flug genießen.

In Montpellier hat sich dann unsere Gruppe aufgelöst. Unser französisches Päärchen ist von dort direkt nach Hause geflogen. Die restliche Gruppe ging zu einem kleinen Platz in der Nähe von Bourg en Bresse. Der Platz hat einen für mich unaussprechlichen Namen – Meximieux. Da waren auch supernette Leute dort. Sie haben uns von ihrem Essen abgegeben. Baguette und Käse … mjam das war lecker. Wir haben bei ihnen gewartet, bis das Wetter besser wird. Bis dorthin war es gut, aber dann sind die Wolken aufgelegen und sind leider erst am späten Nachmittag abgehauen. Der Thorsten, der Heinz und der Micha, die in Bremgarten wohnen sind dann noch heimgeflogen. Horst, Manni, Rüdiger- mit dem ich auch immer ganz arg gerne geflogen bin- Robert, Heike und ich sind nach Montbeliard was cool war. Dort sind wir nämlich gelandet wie die Airliner – auf dem riesigen Platz mit Landebahnbefeuerung. Und hier sitzen wir noch immer. Warten, warten, warten das habe ich gelernt, dass das zum Fliegen dazu gehört. Mal schauen bis wann wir hier wegkommen. Ich lass es Euch wissen.

Ein Bild, das Text, draußen enthält.

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So Leute nun bin ich wieder zu Hause. Man war das ein Erlebnis. Als es in Montbeliard endlich los ging war es schon 14 Uhr. Solange hat es gedauert, bis wir zumindest die Hand vor Augen haben sehen können. Horst, mein Trikeheld ist zuerst gestartet da er gleich nach Hause in der Nähe von Kaiserslautern fliegen wollte. Ich habe mich herzlich von ihm verabschiedet und komme ihn auf jeden Fall bald mal besuchen. Das kann er nun als Verheißung oder als Drohung auffassen… Die anderen drei Maschinen, in der einen saß ich mit Robert und Heike sind ein bisschen später gestartet. Unser direkter Kurs war nicht möglich also haben wir gekreuzt. So wie ein Segelschiff, das gegen den Wind fahren möchte – nur, dass es bei uns nicht der Wind, sondern die Wolken waren, die uns vom direkten Heimatkurs abgehalten haben. Das Kreuzen war echt spannend. Ich dachte nicht, dass wir über die Berge kommen. Unterwegs haben wir sogar wieder den Horst getroffen, da wir seinen Kurs fliegen mussten, obwohl wir eigentlich ganz woanders hinwollten. Das ging aber nur indem wir den Horst verfolgt haben – sozusagen Drachen gejagt – denn wir sind erst bei Karlsruhe über die Vogesen gekommen. Von dort aus ging es nach Aalen. Aber auf dem Kurs lag Kornwestheim und da wohnt die Mama von der Heike. Sie kam vor das Haus und hat uns gewunken. Das fand ich voll nett. Heike hat mir versprochen, wenn sie die Mama besuchen geht, was hoffentlich bald ist, dann darf ich mit. Da freue ich mich schon drauf. Regen, Wolken, Sonne und Regenbogen – sogar mehr als ein Regenbogen, ein Regenbogenkreis das war alles auf der Strecke geboten. Der Robert hat versucht den Kreis zu fotografieren was leider nicht so gut funktioniert hat. Aber ich habe ihn gesehen und ganz fest in mir drin abgespeichert. Ich fand den Heimflug irrsinnig spannend und aufregend. Das Wetter kann einen als Sichtflieger ganz schön ärgern. Wenn wir es nicht geschafft hätten, wäre mir das auch egal gewesen. Ich hätte gerne nochmal unterwegs übernachtet. Vielleicht sogar bei der Heike ihrer Mama die direkt neben dem Flugplatz Pattonville wohnt. Aber wir haben es geschafft. Über Aalen gab es eine Luftverabschiedung von Rüdiger und Manni. Die mussten dort tanken und wir konnten direkt durchfliegen. Hatten auch den weitesten Weg, so dass wir alle fast gleichzeitig auf unseren Heimatplätzen gelandet sind. Der Rüdiger in Fürth, der Manni in Kaufbeuren und wir in Mühldorf. Dort hat schon mein Papa Uli auf mich gewartet. Voll Freude bin ich ihm in die Arme gehüpft. Es war toll mit Robert und Heike und ich gehe auf jeden Fall mit denen wieder auf Reisen, aber nun freue ich mich auf mein Zuhause -dort ist es nämlich ganz toll.

Haltet die Ohren steif ich berichte Euch wieder von meiner nächsten Reise.

Euer Frotschi