Auf nach Kaliningrad: 100 Jahre Flugplatz DEVAU
Auf der AERO 2019 habe ich James Ketchell getroffen. James Plan ist, mit seinem Magni M16 Tragschrauber einmal rund um die Welt zu fliegen. Er erzählt mir, dass er über die Beringsee nach Alaska fliegt. Ich werde hellhörig. Um über die Beringsee nach Alaska zu kommen, muss man ein ganz großes Stück durch Russland fliegen. Ich war bisher der Meinung, dass ein ausländischer VFR Flieger in Russland einen Navigator an Bord benötigt. Deshalb frage ich James, ob er einen solchen in Russland mitnimmt. Er lacht und stellt mir die Gegenfrage, wo er diesen unterbringen soll. Sein Gyro ist mit dem zusätzlichen Benzintank komplett voll. Dann klärt er mich auf, dass es inzwischen möglich ist, ohne Navigator zu fliegen. Nun spitze ich meine Ohren. Nach Russland zu fliegen steht auf meiner persönlichen Flugzielliste ganz oben.
Nach der AERO, versuche ich weitere Informationen zu bekommen. Ich bin nicht wirklich erfolgreich und überlege, mich an die Agentur zu wenden, die für James die Genehmigungen eingeholt hat. Soweit kommt es aber nicht. Ich checke meine Mails und jubele. Ich habe eine Mail von Heike Käferle, der Präsidentin des VdP, der Vereinigung deutscher Pilotinnen. Sie leitet eine Mail von René Lancelle aus Kiel weiter. Betreff: 100 Jahre: Fly-in Kaliningrad.
Robert wird von mir vor vollendete Tatsachen gestellt. Ich entscheide völlig undemokratisch und diktatorisch, dass wir dorthin fliegen. Dann denke ich an unseren 84-jährigen Fliegerfreund Klaus Englaender. Klaus hat bestimmt Lust mitzukommen. Noch während ich die What´s app tippe, bin ich mir sicher, dass ich die Antwort kenne. So ist es auch. Zwei Minuten später lese ich: „Ich bin dabei. Viele Grüße Klaus“. Schnell maile ich unsere Anmeldung an René, der die Koordination für alle Piloten außerhalb Russlands auf Bitte der einladenden DOSAAF übernommen hat und sende alle benötigten Dokumente an das HanseOffice Kaliningrad. Die zwei, perfekt Deutsch sprechenden, Tatjanas, Tatjana Pavlowa und Tatjana Woloschina kümmern sich um die Koordination in Kaliningrad und übernehmen dort fast alle anfallenden organisatorische Aufgaben. Am 03.07.2019 kommt eine weitere Mail von René. Der Inhalt gefällt mir gar nicht. Es schaut so aus, als ob das Fly-in nicht stattfindet. Der DOSAAF Kaliningrad wurden von der Zentrale in Moskau die bewilligten Gelder, wegen Geldmangel, gestrichen. Nachdem René und Sergey Mashchenko vom Kaliningrader Fliegerklub in einer Telefonkonferenz mit der russischen Flugsicherheitsbehörde Ersatzmöglichkeiten diskutiert haben, eröffnete sich die Möglichkeit einer abgespeckten Veranstaltung. René fragte dann alle 80 Piloten, die sich bis dato gemeldet hatten, wer trotzdem fliegen möchte. Auch dann, wenn man sich um alles selbst kümmern muss und wir nicht in DEVAU, dem 1. Verkehrslandeplatz Deutschlands landen können. Wer sich jetzt wundert „warum ist dies der 1. Verkehrslandeplatz Deutschlands, wenn er doch in Russland liegt“, dem sei zur Erklärung gesagt, dass es sich bei der russischen Exklave Kaliningrad um das ehemalige deutsche Königsberg handelt. Von den ursprünglich über 80 angemeldeten Maschinen entscheiden sich ca. 40, das Abenteuer einzugehen. Russland hat pünktlich vor unserer Abreise ein kostenloses E-Visa, das über das Internet zu beantragen ist, für den Oblast Kaliningrad eingeführt. Einen Tag nach dem Hochladen der geforderten Daten ist das Visa schon erteilt. Nun kann es losgehen.
Endlich ist es soweit. Robert, Klaus und ich sind am 15.08.2019 auf dem Weg nach Danzig. Im Landeanflug sehe ich auf dem Vorfeld von EPGD ziemlich viele D-Mike und D-Echo Flugzeuge. Alle haben das gleiche Ziel wie wir – Kaliningrad. Langsam steigt die Spannung. Wird es klappen? Wann erhalten wir vom HanseOffice unsere Einflugnummer, die wir für den Flugplan benötigen? Wird unser Flugplan akzeptiert? Fragen über Fragen.
Die Einflugnummer kommt pünktlich am Abend per E-Mail. Zudem erhalte ich eine Nachricht von Heike Käferle. Sie und ihr Mann Horst sind schon heute nach UMKK, dem internationalen Verkehrsflughafen Kaliningrad-Khrabrowo, unserem Einflughafen, geflogen. Ich lese: „Wir sind in Kaliningrad, Einflug hat super geklappt. Für Weiterflug nach DEVAU oder Waldau muss man mit ca. 3 Stunden Wartezeit rechnen“. Nun bin ich beruhigt und glaube fest daran, dass wir morgen in Kaliningrad sind. Egal wie lange die Wartezeit in UMKK ist. Hauptsache wir sind in Russland.
Freitag morgen gebe ich bei der DFS telefonisch den Flugplan für unsere kleine Formation auf. Robert und ich in unserer CTLS und Klaus mit seiner FK 9. Der Herr am Telefon weiß schon Bescheid. Ich bin nicht die Erste, die heute anruft, um von Danzig nach Kaliningrad zu fliegen. Es geht los, immer entlang der polnischen Küste. Für mich „Südländer“, der in Oberbayern kurz vor der österreichischen Grenze zu Hause ist, ist schon der Ostseeflug ein Erlebnis. Wir kommen zur Frischen Nehrung. Links und rechts von der schmalen Landzunge, der Nehrung, ist Wasser. Links die Ostsee und rechts das frische (Süßwasser) Haff. Ungefähr mittig verläuft die Grenze zwischen Polen und Russland. Jetzt bin ich doch etwas aufgeregt. Gleich sind wir am Grenzpunkt GOMED. Gdansk information verabschiedet uns von ihrer Frequenz. Ich fliege und Robert funkt Kaliningrad approach an. Ein freundliches „Dobryy den, welcome to Kaliningrad“ kommt aus dem Funk. „we have you on the radar, next report URAMA“. Robert und ich klatschen uns freudestrahlend ab. Wir sind in Russland! Über URAMA bekommen wir das Heading 045°. Ich folge diesem und traue kaum meinen Augen. Unsere Flugstrecke geht Midfield über den Militärflugplatz Chkalovsk. Unter uns steht eine große Anzahl Militärjets. „Grass“, denke ich. Bis 1991 war der Oblast Kaliningrad militärisches Sperrgebiet. Nicht nur für Ausländer, sondern auch für Russen aus anderen Regionen war eine Einreise nahezu unmöglich. Heute dürfen wir direkt über den Militärstützpunkt fliegen.
Unsere kleine Formation nähert sich Kaliningrad-Khrabrowo. Robert wechselt die Frequenz auf Kaliningrad Tower. Wir erhalten die Landefreigabe und ich setze die CT zum ersten Mal auf russischem Boden auf.
Etwa 10 Maschinen aus Deutschland kommen nahezu zeitgleich in Khrabrowo an. Ich denke an die Nachricht von Heike und stelle mich auf eine lange Wartezeit ein. Ich freue mich, in Ruhe mein mitgebrachtes „Catering“ , eine trockene Semmel aus Danzig, zu essen. Dazu komme ich aber nicht. In UMKK läuft alles wie am Schnürchen. Der Flughafen hat sich für den Ansturm gerüstet. Wir werden von einer großen Anzahl an Grenzbeamten in Empfang genommen. Jede Maschine bekommt ein eigenes Abfertigungsteam. Dokumentenkontrolle und das Überprüfen der Maschine gehen schnell. Ich bin von den Grenzbeamtinnen fasziniert. Sie machen das Vorfeld zum Catwalk. Wie aus dem Ei gepellt, mit High Heels in denen ich nach spätestens zwei Metern umknicken und auf die Nase fliegen würde, schreiten sie von Flugzeug zu Flugzeug. Ich komme mir in meinen Turnschuhen, Jeans und T-Shirt fast schäbig vor.
Ein Bus bringt uns zum Flugplanbüro. Während die einen die Toiletten besuchen, geben die anderen den, auch für den kurzen Hüpfer nach DEVAU, obligatorischen Flugplan auf. Nicht mal eine Stunde nach der Landung sind wir schon wieder in der Luft.
Zehn Minuten später, im Final von DEVAU, haben wir die Qual der Wahl. Sollen wir auf der Schotterpiste oder auf der frisch für uns eingesäten Graspiste landen. Über Funk wird uns die Entscheidung abgenommen. „Nehmt Gras, ist besser als Steine“ schallt es auf Deutsch aus dem Headset. Eine gute Wahl. Hoppelig wird es erst, als wir die Piste verlassen und auf dem „Taxyway“ zur Parkposition rollen. Wobei rollen nicht ganz stimmt. Es ist mehr ein Hüpfen über und durch die Furchen. Gut geschüttelt kommen wir an und werden sofort ganz herzlich von dem Flugplatzchef von DEVAU Sergey Mashchenko und seiner Frau Yulia Sherstobitova empfangen. Auch die beiden Tatjanas vom HanseOffice begrüßen uns freudig. Als Willkommensgeschenk gibt es für jeden eine Flasche Wässerchen. Wässerchen ist die deutsche Übersetzung von Wodka, dem russischen „Nationalgetränk“. Damit stoßen wir auf die erste Landung von ausländischen Flugzeugen seit 1945 in DEVAU an!
Der offizielle Begrüßungsabend findet in den Räumen der DOSAAF unter dem Bild des russischen Präsidenten statt. Über 60 Leute aus Deutschland, der Schweiz und den Niederlanden sind, verteilt auf 35 Maschinen, gekommen. Ich bin nicht die Einzige, die es nach Russland gezogen hat. Wir erfahren während des Briefings, dass das geplante Flugprogramm über die Kurische und die Freie Nehrung mit Landung auf dem ehemaligen Seefliegerhorst Pillau-Neutief wegen militärischer Sicherheitsbedenken nicht genehmigt wurde. Es besteht aber die Möglichkeit am nächsten Tag zum Tanken nach Waldau, dem privaten Flugplatz von Alexander Filin, zu fliegen. Zu der ohnehin schon angebotenen Stadtrundfahrt wird vom HanseOffice spontan eine Busfahrt nach Jantarny an der Ostseeküste organisiert.
Klaus, Robert und ich wollten eigentlich am Samstagvormittag nach Waldau fliegen, bleiben aber in der Stadt „hängen“. Wir schauen uns den Königberger Dom an, umrunden das in den 1970er auf den Ruinen des Königsberger Schlosses begonnene und nie fertiggestellte Haus der Sowjets, schlendern durch das Fischdorf am Ufer der Pregel und besichtigen das russische U-Boot B-413. Bis vor einigen Jahren unvorstellbar, dass deutsche Touristen auf einem, zugegebenermaßen nicht ganz aktuellem, russischen U-Boot rumklettern.
Zu der Fahrt an die Küste schaffen wir es gerade noch rechtzeitig. Bis vor eben dachte ich, dass Bernstein ein Stein ist. Nun lerne ich, dass Bernstein aus fossilem Harz besteht. So schön Jantarny heute ist, so furchtbar waren die Gräueltaten der deutschen Wehrmacht Ende Januar in Palmnicken, wie der Ort früher hieß. Wir besichtigen das Holocaustdenkmal und gehen dann, dankbar, dass wir in der heutigen Zeit leben und von allen Leuten freundlich aufgenommen werden, an den Strand. Das Städtchen steht den polnischen und auch deutschen Ostseebädern in nichts nach.
Heute, am Sonntag, finden die eigentlichen Feierlichkeiten zu 100 Jahre DEVAU statt. Zu den bereits angereisten Maschinen sind noch 2 Flugzeuge und 3 Hubschrauber aus Russland, sowie jeweils eine Maschine aus Polen und Tschechien gestoßen. Das Festprogramm bietet auf dem weiten Gelände von DEVAU für jeden Geschmack etwas. Den Programmpunkt „Zerlegen und Zusammensetzen der Maschinenpistole, Aufsetzen der Atemschutzmaske“, finde ich etwas abstrus. Nachdem ich erklärt bekomme, dass die DOSAAF, die freiwillige Gesellschaft zur Unterstützung der Armee, der Luftstreitkräfte und der Flotte, dazu dient, Jugendliche auf den Militärdienst vorzubereiten, kann ich zumindest verstehen, dass es diesen Punkt gibt. Mich persönlich begeistern die Tanzvorführungen allerdings mehr.
Ab 16 Uhr darf die Bevölkerung zu unseren Maschinen. Nun sind wir die Hauptattraktion. Alle möchten in den Flugzeugen Probesitzen. Die meisten fragen höflich, ob sie das dürfen und bedanken sich herzlich. Kinder hochheben und in die Flugzeuge zu setzen, ist die Hauptbeschäftigung der Crews in den nächsten zwei Stunden.
Ich schlendere über den Platz und treffe Jürgen Lodders und Bernd von Hünefeld, die mit Jürgens C42 gekommen sind. Und dies nicht zum ersten Mal. 2017 hat Jürgen die allererste Flugreise deutscher ULs in die Oblast Kaliningrad, nach Waldau zu Alexander, organisiert. Als sie von ihm erfahren haben, dass es einen Fly-in in DEVAU gibt, waren sich beide sofort einig: „Da sind wir dabei“. Bernd, der Nachfahre des Königsberger Flieger und Schriftsteller Ehrenfried Günther Baron von Hünefeld, ist der Meinung: „Es ist besser, wenn sich Piloten als Freunde besuchen und sich nicht gegenseitig Bomben auf den Kopf schmeißen“. Dem ist nichts hinzuzufügen.
Als nächstes treffe ich Sigmar Sprenger und seinen Co-Piloten Wilfried Radloff. Die beiden sind mit der CTLS schon am Donnerstag aus Brandenburg angereist und waren somit das allererste ausländische Flugzeug seit 74 Jahren, das den Boden in DEVAU berührt hat. Für Sigmar war ebenfalls sofort klar, dass er bei 100 Jahre DEVAU dabei ist. Er versucht, seit 1994, nach oder über die Oblast Kaliningrad zu fliegen. Bisher jedoch ohne Erfolg.
Nun machen sich die Kiebitze für einen Formationsflug über den Platz bereit. Vier sind nach Kaliningrad gekommen. Drei fliegen morgen wieder zurück nach Deutschland. Der vierte mit Burkhard Zach auf dem Pilotensitz fliegt weiter nach Moskau. Burkhard hat sich, mithilfe von Evgeny Kabanov von der russischen AOPA, seinen Traum, nicht nur durch die Exklave Kaliningrad, sondern auch durch das „Mutterland“ zu fliegen, erfüllt. Der Geldbeutel sollte dabei gut gefüllt sein. Die Genehmigungen und Landegebühren wollen bezahlt werden.
Ich treffe Vladislav wieder. Den Jungen im Pilotenoverall, der mich vorhin sehr freundlich gefragt hat, ob er mal in der CT sitzen darf. Er erzählt mir von seinem Fliegerleben. Er ist 13 und lernt seit einem Jahr bei der DOSAAF Segelfliegen. Die Bedingungen dafür sind, 12 Jahre alt zu sein und mindestens 40 kg zu wiegen. Er schwärmt, dass das Fliegen super viel Spaß macht. Er ist jeden Tag auf dem Flugplatz und hat 2x pro Woche Theorieunterricht und er lernt auch, Flugzeuge zu bauen. Segelfliegen lernen ist für die Kinder und Jugendlichen komplett kostenlos. Auf die Frage, was er später mal werden möchte, kommt wie aus der Pistole geschossen „Militärpilot“. Mich wundert das nicht. Die Hauptaufgabe der DOSAAF ist es ja schließlich den Militärnachwuchs anzulocken. Ich frage mich, nicht zum ersten Mal, ob ich als Pazifistin nicht auf die Reise hätte verzichten sollen. Unsere Gastgeber sind schließlich, mehr oder weniger, das russische Militär. Ich vergesse meine ethischen Bedenken relativ schnell, da ich René sehe. René war U-Bootkommandant beim deutschen Militär. Vielleicht sollte ich es einfach als eine andere Art der Völkerverständigung ansehen. Bis vor Kurzem auch fast unvorstellbar, dass russische Militärs und (west)deutsche Militärs Freunde sind und zusammen feiern.
Ich stelle René die Frage, die mich schon die ganze Zeit brennend interessiert. „Was hat dich veranlasst, dieses Fly-in mit zu organisieren?, frage ich ihn“. „Ich habe schon öfters längere Reisen um die Ostsee mit dem Flugzeug gemacht. Ich musste immer um Kaliningrad herumkurven. Das wollte ich ändern. Ich komme aus Kiel, der Partnerstadt von Kaliningrad und habe im Internet nach einem Flugverein in Kaliningrad recherchiert. Ich habe dann über Sergey Khailov und Alexander Filin die Kontaktdaten von Sergey Mashenko vom Aerodrom DEVAU bekommen und über das Büro unseres Stadtpräsidenten Hans-Werner Tovar und den eingeschalteten deutschen Generalkonsul in Kaliningrad, Dr. Michael Banzhaf, die ausgesprochen wertvolle Verbindung zum HanseOffice sagt mir René und spricht gleich weiter: „Nachdem die russische Regierung das Flugfest absagen wollte, habe ich Sergey zur Kieler Woche nach Kiel eingeladen und dort getroffen. Wir haben dann gemeinsam überlegt, wie wir die gerade abgesagte Veranstaltung retten können, um unser gemeinsames Ziel, ein russisch-deutsches Fliegerfest, zu verwirklichen.“ Dies war die zweite Geburtsstunde von dem Fly-in 100 Jahre DEVAU“. „Wow“, denke ich „tolle Geschichte“ und mache mich auf die Suche nach Sergey und seiner Frau Yulia.
Der ehemalige Militärpilot erzählt mir, was er schon alles geflogen ist. Ich glaube, die Liste wäre kürzer gewesen, wenn er aufgezählt hätte, wo er noch nicht das Steuer in der Hand hatte. Ein Flieger durch und durch. Auch Yulia hat den Pilotenschein. Ich erfahre, dass Sergey die Grasbahn, nachdem die zuvor zugesagten Gelder gestrichen wurden, auf eigene Kosten für uns eingesät und präpariert sowie die Schotterpiste durch Walzen nutzbar gemacht hat. Er wollte unbedingt, dass der Fly-in als Fest der Völkerverständigung stattfindet. Ich bin überwältigt. Mir war gar nicht bewusst, wie viel Leute ihr ganzes Engagement dafür eingesetzt haben, dass ich und die anderen ausländischen Maschinen nach DEVAU kommen können. Er sagt mir dann noch, dass die DOSAAF Zentrale letztendlich doch noch die Kosten übernommen und ihm seine Auslagen erstattet hat.
Der Abend endet mit einem, von dem deutschen Generalkonsulat bereitgestelltem, Buffet inmitten der Flugzeuge. Sergey hat es sich aber nicht nehmen lassen ein Bierfass zu spendieren.
Unter den Teilnehmern kommt der Wunsch auf sich in irgendeiner Form für die Gastfreundschaft zu bedanken. Bei der spontanen Sammlung für einen Verein, der benachteiligte Jugendliche in Kaliningrad unterstützt und in dessen Vorstand die beiden Tatjanas sind, kommt ein ansehnlicher Betrag zusammen.
Montagvormittag treffe ich noch mal auf René, der gerade vom Stadtratsvorsitzenden von Kaliningrad, Andrey Kropotkin, kommt. Er teilt mir mit, dass dieser ihn und alle deutschen Flieger zum Stadtfest 2020 eingeladen hat. Mit dem abgewandelten Sepp Herberger Zitat „nach DEVAU ist vor DEVAU“ verabschiedet sich René von mir. Ich bin nächstes Jahr auf jeden Fall wieder mit dabei.