durch Spanien – abseits der Touristenströme –

Voller Hoffnung heute bis zu den Pyrenäen zu kommen fliegen wir los. Das Wetter schaut auf unserer Route ganz brauchbar aus. Als Tankstopp haben wir uns das Aerodromo Garray-Soria ausgesucht. Ein Tipp von Manuel.

Die Landschaft verändert sich. Sie ist immer noch sehr ländlich aber es gibt mehr Dörfer – allerdings ohne Menschen – Aus der Luft ist niemand zu sehen, alles menschenleer. Wir kommen gut voran. Ausnahmsweise meint es der Wind gut mit uns – Rückenwind!

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Die Landschaft verändert sich. Es wird hügliger. Leider verändert sich nicht nur die Landschaft sondern auch das Wetter. Dunkle Wolken ziehen auf und machen es sich auf den Hügeln bequem.

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Dann fängt es auch noch an zu regnen. Zum Glück kommt der Flugplatz in Sicht. D.h. eigentlich nicht der Platz sondern die daneben stehenden Bauruinen. Hier wollte sich mal wieder, wie so oft in Spanien ein „Landesfürst“ verwirklichen. 2007 wurde mit dem Bau der  Ciudad del Medio Ambiente begonnen. Zuerst mit der Infrastruktur – Ladeplätze für 700 Elektroautos, Glasfaserinternet, Parkplätze für “ normale“ Autos und der Ciudad, die Stadt, die über 1000 Arbeitsplätze bei verschiedenen Firmen, Wohnungen und ein Hotel beherbergen sollte. Bevor der Bau 2010 eingestellt wurde sind 52 Millionen Euro verbuddelt worden.

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Wir landen und werden gleich von Javier in Empfang genommen. Er ist Flugleiter und Fluglehrer für Tragschrauber an dem Platz. Tanken und Gyro in die Halle schieben geht schnell – dann beginnt das Abenteuer …

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Es ist Karfreitag. Der Höhepunkt der Semana Santa -der Osterwoche mit ihren Prozessionen- Javier und sein Kollege Francesco versuchen für uns ein Hotel zu finden. Ganz Soira ist ausgebucht. Jetzt weiß ich auch wo die ganzen Menschen sind die ich in den Dörfern die wir überflogen vermisst habe. Sie sind alle in Soira. Nach langem telefonieren können die beiden für uns eine Unterkunft in Garray klar machen. Garray ist ein Dorf gleich neben dem Flugplatz. Uns ist es ziemlich egal wo wir sind. Auf Osterprozessionen habe ich bei dem Regen sowieso keine Lust. Lust habe ich auf ein anständiges Essen. Gyro fliegen macht hungrig, zumindest mich. Javier fährt uns ins Hotel. Es ist nett und klein und das Beste, es hat ein Restaurant – mit Ostermenü –

Nach dem vierten Gang habe ich aufgehört zu zählen. Es gibt nichts zum auswählen alles kommt einfach so. Dazu eine Flasche Wein und Wasser. Nach drei Stunden ununterbrochem Essen platze ich fast. Vollgefressen gehen Robert und ich schlafen.

Am nächsten morgen dann die große Überraschung. Ich rechne beim bezahlen mit einem Vermögen. Das Zimmer zu Karfreitag und das schlemmen sind einiges Wert. Die Überraschung – Alles zusammen kostet 85€! Robert frägt dreimal nach ob auch nichts vergessen wurde. Wurde nicht – Zimmer, Essen, Trinken – alles dabei!

Punkt 9 Uhr holt uns Francesco hab. Das Wetter sieht nicht wirklich gut aus aber es hat zumindest aufgehört zu regnen. Wir beschließen den Weiterflug zu probieren. Notfalls drehen wir wieder um oder landen auf einem der kleinen Plätze von denen es zumindest bis zu den Pyrenäen einige gibt.

Normalerweise warte ich nach dem Start erstmal ein Weilchen bis ich die Heizklamotten anmache. Wir haben schließlich auch ohne die Heizung genügend an. Heute, bei 6 Grad am Boden heize ich mir aber schon vor dem Start ein. Den Luxus gönne ich mir. Wohl temperiert geht es los.