Unser letzte Flug auf dieser Reise hat begonnen. Nach dem Start darf ich noch einmal um Lameira kreisen und dann bekomme ich den Auftrag Kurs auf Evora zu nehmen. Robert möchte dort Bilder von dem historischen Stadtkern machen.
Nachdem wir ein paarmal um den Kirchturm geflogen sind und dem Türmer vom Flugplatz Evora klar gemacht haben, dass wir nicht den Platz suchen sondern Fotos von der Stadt machen fliegen wir weiter. Nun suchen wir wirklich etwas und zwar die Megalithen, die es nicht nur in Stonehenge sondern auch in Portugal gibt. 66 Stück sollen im Bezirk Evora stehen und wir finden keinen einzigen.
Eigentlich klappen unsere „Fotostopps“ immer super. Robert gibt vorab die Koordinaten in das Garmin ein und wir werden exakt zu unserem „point of interest“ geleitet. Für die Steinhaufen fanden wir leider keine exakten Angaben, so dass wir jetzt echte Sichtflieger sind. Blick voraus, nach rechts, nach links und manchmal auch nach hinten aber keine Megalithen in Sicht. Allzu lange können wir nicht suchen, da unser Spritvorrat dies nicht zu lässt.
Weiter geht es mit Südkurs durch das Alentejo. Inzwischen fühle ich mich in der Landschaft, die von großer Weite und wenig menschlichen Siedlungen bestimmt ist, wie zu Hause. Wir kommen jetzt wieder an Stellen die wir schon auf dem Flug nach Espinho überflogen haben. Wir überlegen kurz, ob wir nochmal Antonio und seine Hazienda besuchen sollen, entscheiden uns aber dagegen, da wir den Sunset im Nacken sitzen haben. Ein tiefer Überflug ist aber drin.
Über die Serra de Monchique geht es direkt nach Lagos, wo wir mit Sunset aufsetzen und unseren Gyro in den Hangar schieben, uns bei ihm für die sicheren Flüge bedanken und ihm zum Abschied nochmal kurz die Tragschraubernase kraulen. Nun darf er sich neben Kevins gelbem MTO von den Flügen erholen.
Kurz darauf holen uns Kevin und seine Freundin Melanie ab und zu 4. verbringen wir einen netten Abend in der Bahia Bar, der Starndbar von Rolf, die inzwischen schon fast unser zweites Wohnzimmer ist.
Unsere letzter Urlaubstag ist ein echter Urlaubstag, so wie in Millionen von Menschen an den Stränden verbringen. Wir lassen uns die Sonne auf den Bauch scheinen, halten ab und zu ein kleines Schläfen, springen zur Abkühlung in den ziemlich kalten Atlantik und erhalten dann einen Anruf von Kevin, dass er alles für´s Barbeque eingekauft hat und wir nachher grillen. Das ist ein Leben! Was will man mehr.
Verdammt, was macht hier so ein Krach? Es ist noch mitten in der Nacht und irgend was klingelt und nervt. Der Wecker! Wir kämpfen uns aus dem Bett schleppen uns zum Bahnhof, fahren mit dem Zug nach Faro zum Flughafen und sind pünktlich, als letzte, an der Kofferabgabe. Wir bekommen die letzten zwei freien Plätze und fliegen voll mit neunen Eindrücken nach Hause.
Ich habe eine neue Liebe gefunden. Portugal. Das Land und die Leute haben Robert und mich unheimlich begeistert. Wir werden auf jeden Fall bald wieder kommen, die neue Homebase von unserem Tragschrauber ist Lagos, Algarve, Portugal!
Zu Hause empfängt uns strahlendes Wetter. Ich glaube der Himmel, der bis gestern in Oberbayern dunkel und grau war und ganz viel Wasser gelassen hat, hat ein einsehen mit uns und will uns das eingewöhnen zu Hause erleichtern.