Marokko – Essauira

Ziemlich traurig sitzen wir nun auf dem Vorfeld in Marrakech und überlegen uns was wir nun am Besten machen. Wir wollen ins Draatal. Soviel ist sicher! Nachdem wir in brütender Hitze bei über 35°C ausgiebig die Topografie und die Entfernungen der einzelnen Flughäfen studiert haben schöpfen wir Hoffnung doch noch an das Ziel unserer momentanen Träume, das Draatal, zu kommen. Marrakech, Agadier, Taroundant, Quarzazate und dann Zagora sollten mit unserer Reichweite und den Bergen des Atlas und des Antiatlas möglich sein.

 

Wir starten erneut von GMMX diesmal in westlicher Richtung mit unserem neuen Ziel Agadir. Am Rande der Atlasausläufer geht es bei gehörigem Gegenwind Richtung Atlantik. Für die Landschaft haben wir gerade gar keinen großen Blick übrig, da wir immer noch etwas traurig sind, dass wir nicht über den Hohen Atlas gekommen sind. Wir fliegen über mehr oder weniger hohe Hügel, die eigentlich Sehenswert sind und stellen fest, dass wir wohl zum zweiten Mal an diesem Tag unser Ziel nicht erreichen werden. Nach gut 2h Flug sind wir immer noch weit über 100 km von Agadir entfernt. Bei dem Gegenwind kann das in die Hosen gehen. Heute wollen wir es nicht darauf ankommen lassen mit dem letzten Tropfen Sprit in Agadir zu landen … oder irgendwo in den Bergen vor Agadir.

Aus weißer Voraussicht hat Robert auch sämtliche Daten für unseren Alternate Essauira GMMI in das Garmin eingegeben. Er teilt Casa Control unsere Flugplanänderung mit und sie übergeben uns direkt an Essauira. Dort wollen wir auftanken und dann an der Küste entlang nach Agadir oder gleich nach Taroundant fliegen. So schnell geben wir nicht auf.

Nach der Landung werden wir wieder wie üblich von Polizei und Gandarmarie und Zoll und allen möglichen anderen Leuten von denen ich nicht so genau weiß für eine Aufgabe sie haben empfangen. Wir sind inzwischen ganz schön müde und so benötigt der Gandarm nicht allzu viel Überredungskunst uns davon zu überzeugen, dass Essauira eine schöne Stadt ist und wir doch einfach da bleiben sollen, zumal wir noch ein ganz anderes Problem haben. In Marokko akzeptiert die Tankgesellschaft keine Kreditkarten. Es muss bar, entweder in Euro oder Dinar bezahlt werden. Bisher haben wir immer mit Euros bezahlt, nun sind diese aber aus und wir wollen in Dinar bezahlen. Und nun haben wir ein Problem. Wenn mit Dinar bezahlt wir muss man einen Wechselbeleg oder einen Quittung vom Geldautomaten vorlegen, die wir natürlich nicht haben. Nun müssen wir warten bis die Bank im Flughafen aufmacht um die Dinar zurück in Euros zu tauschen. Der Tankwart lässt sich aber darauf ein, dass wir die Rechnung am nächsten Morgen bezahlen. Auch das spricht dafür in Essauira zu bleiben.

Essauira

Essauira zeigt uns eine ganz neue Facette von Marokko. Ein nettes Fischerdorf mit langen Sandstränden. An einem Geldautomaten sammelen wir die liegen gebliebenen Belege auf . Das sollte morgen dann wohl passen um unsere Schulden mit Dinar bezahlen zu können.

Den heutigen Abend haben wir ganz gemütlich verbracht. Den Fischern beim Fischverkauf zugeschaut, durch den Souk geschlendert und lecker gegessen. Jetzt freue ich mich auf ein gemütliches Bett.