Châtellerault nach Dijon

Nach unserem gestrigen Regentag hat sich für heute ein super Flugtag angekündigt. Als der Wecker klingelt springt Robert aus dem Bett und öffnet den Vorhang. „Sonne, ich sehe Sonne“ ruft er mir zu. Tatsächlich! Blauer Himmel und Sonnenschein. Gestern habe ich nicht daran geglaubt, dass es heute so schön wird. Wir packen schnell unsere Taschen, gehen lecker frühstücken und warten auf Alex, der uns zum Flugplatz mitnimmt.

Inzwischen sind wir richtig schnell wenn es darum geht unseren „Cargocopter“ zu packen. 15 Minuten nach Ankunft am Platz starten wir Richtung Nevers zu unserem ersten Tankstopp.

Wir haben die Hälfte der Strecke hinter uns als in der Ferne ein Wolkenband sichtbar wird. „Das kann nicht sein“ murmele ich vor mich hin. Leider ist es keine Einbildung sondern wirklich da. Wir steigen über die Wolken um uns die Lage von oben anzuschauen. Nun bin ich wieder beruhigt. Die Wolkendecke zieht sich zwar, soweit das Auge reicht hin, ist aber sehr löchrig. Ich fliege ein Weilchen über den Wolken entscheide mich dann aber doch wieder dafür unter die Wolkendecke zu sinken. Auf 3.000 Fuß ist es mir gerade einfach zu kalt.

Da die ohne Sonne etwas trist aussehende Landschaft keine Motive hergibt die Robert begeistern fliegt er ein bisschen. Ich mache mein „Gebet an die Sonne“. Sie kann mich doch nicht im Stich lassen. Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass sie wieder durchkommt. Bis nach Nevers interessiert sich die Sonne leider nicht für mein Gebet – im Gegenteil, die Sicht wird immer schlechter.

Nach der Landung warten wir zwei Stunden ab, zum einen wegen der Sicht, zum anderen weil der Platz Mittagspause hat.

Als wir starten ist es fliegbar, schön ist allerdings etwas anderes. Wir sind die einzigen die heute fliegen. Wir hangeln uns von Flugplatz zu Flugplatz bis nach Dijon-Darois, zwischen Regenschauern und Antennenmasten. Es ist kalt. Die Sicht immerhin weit genug.   Aber wir sind gezwungen tief zu fliegen. Die Wolkendecke ist nicht hoch. So rutschen wir knapp über die Baumwipfeln und zählen die Kilometer rückwärts bis zum nächsten Platz. Endlich auf dem riesigen Platz angekommen werden wir vom Aeroclub Côte d‘ Or liebevoll aufgenommen. Die HMN bekommt einen Hangarplatz und während wir darauf warten, dass uns die supernette Clubsekretärin Veronique ins Hotel fährt hält Robert ein kleines Erholungsschläfchen.

Morgen sollen die Wetterbedingungen wieder besser werden.

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