Portugal – Serra da Estrela – Lameira

Manchmal kommt das Gute einfach zu einem. So ist es mit unserem Nightstop in Viseu. Eigentlich wollten wir die Nacht in Seia verbringen sind dann aber wegen unserem gestrigen Spritproblems in Viseu gelandet. Eine Landung inmitten des Fliegerparadieses. Die Leute am Platz sind unbeschreiblich, hier stimmt der Satz „als Fremde gekommen als Freunde gegangen“ zu 100 Prozent. Aber auch die Umgebung hat viel zu bieten. Um 9 Uhr starten wir zu unserem Scenic-flight in die Serra da Estrela.

_DSC2405_small Viseu town

Direkt über Viseu, das wie so viele portugisische Städte, eine tolle Altstadt hat, nehmen wir Kurs auf Almeida. Diese Festung liegt zwar nicht direkt auf dem Weg ins Gebirge aber wir wollen sie uns unbedingt von oben ansehen. Sie ist sternenförimig im 17. Jahrhundert gebaut worden. Roberts Flugbefehle werden immer kürzer. Steig ein bisschen, flieg höher … höher, höher, höher. Der Komplex kommt aus großer Höhe am besten zur Geltung.

DSC03329_small DSC03310_small_Fortress

Von der Sternenfestung fliegen wir nun auf dem direkten Wege in das Sternengebirge, wie die Serra da Estrela auf deutsch heißt. Unterwegs kommen wir an einer Wolke vorbei, die ausschaut als ob es der Flügel eines riesigen Engels ist, von dem, der unsere Flüge beschützt.

_DSC2555.small Feder

Je näher wir der Serra kommen desto mehr Wolken ziehen auf. Die Berge wirken als Wetterbremse was die Bewohner der Gebirgsrückseite bestimmt freut, uns aber leider davon abhält direkt hinein zu fliegen. Die Wolken liegen auf den Gipfeln auf und wir hängen an unserem Leben. Wir fliegen stattdessen an der Westflanke entlang und schauen uns Linhares mit seiner mittelalterlichen Burg von oben aus an. Viel mehr ist heute leider nicht möglich, ausserdem beginne ich zu fantasieren. Ich sehe beheizbare Jacken, Socken und dicke Handschuhe. Das schaukeln des Tragschraubers das Robert die Bilder verwackelt hat nun nichts mehr mit den Böen zu tun sondern mit meinem Zittern. Wir drehen ab nach Viseu und werden im Anflug auf den Platz noch kurz gewaschen. Auch hier stehen Wolken herum, die vereinzelt abregnen.

_DSC2573_small_Sierra do Estrella 2 _DSC2632_small_Sierra Do Estrella 3 DSC03460_small_Sierra Do Estrella 1

Nachdem ich wieder etwas aufgetaut bin frage ich David Marquez vom Aeroclube de Viseu ob er Lust hat eine Runde mit mir im Gyro zu fliegen. Er hat hier so viel für uns getan und wir möchten uns wenigstens ein bisschen bedanken. Seine Augen leuchten. “ Flying the Gyrocopter is one point on my bucket list“. David und ich heben ab und Robert, der rasende Reporter, dokumentiert unseren Flug für die Historie des Aeroclubs.

_DSC2748_small_above clouds DSC2729_take off 2 DSC2766_small_in front of clouds DSC2771_small_after landing

Wir sind gerade gelandet als ein Alarm los geht. Es ist die Alamierung des Feuerwehrhubschraubers. Wenn irgendwo ein Waldbrand gemeldet wird fliegt zuerst der Helicopter mit Feuerwehrmännern los. Der Heli hat einen faltbaren 1000l Wassertank der im nächsten Gewässer gefüllt wird. Dann wird dieser an die Winde gehängt und die Brandbekämpfer direkt am Brandherd „ausgesetzt“. Der Pilot dirigiert den Bodentrupp aus der Luft. Erst wenn dieser Einsatz nicht erfolgversprechend ist werden die Amphibienflugzeuge alamiert.

Die Hubschrauberbesatzung maschiert zügig zum Heli, steigt ein, die Türen werden geschlossen, der Heli hebt ab, dreht sich und setzt sofort wieder auf. So wie es ausschaut hat er ein Triebwerksproblem.

Da sitzt die Besatzung wochenlang ihre Einsatzzeiten ab und langweilt sich fast zu tode, dann kommt endlich ein Einsatz und der Heli will nicht. Shit happens. Eine Stunde später war er wieder repariert und der Pilot macht Testflüge über dem Flugplatz.

Robert und ich haben wieder die Qual der Wahl. Wo möchten wir als nächstes hin fliegen? Wir schauen uns einige in Frage kommende Flugplätze im Internet an und entscheiden uns für das Outback. Dies liegt in diesem Fall nicht in Australien sondern im nördlichen Alentejo.

Lameira besteht aus einem Landhotel, das von zwei ganz reizenden Schwestern geführt wird, einem eigenen See und einer eigenen Landepiste. Hier kann man den Großstadtrubel komplett vergessen und bei gutem Essen perfekt relaxen.

DSC03584_small_Larina Hotel DSC03603_small_We twoDSC03615_small_Heike Baum

Die einzige Angst die ich hatte bei dem Bild, war die, dass gleich ein Löwe aus der Steppe hervorspringt.

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2 Comments

  1. David Marques said:

    I translated this into English to read 🙂 Very nice report 😉

    August 14, 2014
    • Heike said:

      Thank you David 🙂

      August 14, 2014

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