Hurra! Wir haben es geschafft! Wir sind in Marokko! Soeben sind wir in Tanger gelandet.
Nachdem wir über einen marokkanischen Agenten die Einfluggenehmigung erhalten haben waren wir sicher, dass uns nun nichts mehr davon abhalten kann nach Marokko zu fliegen. Am ersten Mai geht es mit dem Airliner nach Jerez und am 02.05. mit dem Tragschrauber über die Straße von Gibraltar. Vor lauter Freude konnte ich nicht mehr ruhig sitzen und bin erst mal eine Runde Joggen in unseren heimischen Bergen gegangen. Ich stand gerade am Gipfelkreuz des Blombergs, unserem Tölzer Hausberg, als das Handy klingelt. Robert übermittelt mir eine Hiobsbotschaft. Er ist im Krankenhaus und wird gleich operiert. Er hat einen Abszeß der sofort raus geschnitten werden muss. In dem Moment denke ich nicht mehr an Marokko sondern hoffe nur noch, dass alles gut geht und es Robert bald wieder besser geht. Marokko verschieben wir eben nochmal, es läuft uns ja nicht weg und der nächste Urlaub kommt auch irgendwann. Aber Robert ist hart im Nehmen. Am 29.04. operiert erklärt er mir am 30.04. dass Marokko nichts mehr im Wege steht. Ich hätte mich mit so einem riesigen Loch, das die Operation hinterlassen hat, erst mal eine Woche ins Bett gelegt. Robert aber ernennt mich kurzerhand zur Krankenschwester die, die Wunde während den nächsten Tage zu versorgen hat. Als ich diese zum ersten mal gesehen habe ist mir ganz anders geworden aber man gewöhnt sich ja an alles, auch an tiefe Löcher im Freund, die da normalerweise nicht hin gehören.
Nachdem uns die Guardia Civil in Trebujena, nach einer kurzen Kontrolle unserer Papiere, verabschiedet hat steht unserem Traumflug nichts mehr im Wege. Wir startem exakt um 12:45 Uhr und lassen die uns inzwischen wohlbekannte spanische Landschaft bald hinter uns.
Der Flug über die Meerenge ist spannend. Wir schweben zwischen Mittelmeer und Atlantik von Kontinent zu Kontinent! Nach 45 min Bauchkribbeln und Vorfreude auf das was uns erwartet setzen wir um 12.30 Uhr marokkanischer Zeit nach einen total ruhigen Flug in Tanger auf. Als wären wir gerade mal über den Bodensee im leichten Morgennebel geflogen.
